Meine Erde ist rundDie letzte Etappe meiner Weltumseglung vor 50 Jahren
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127. Tag – 2.5.1968 – Position: 52°42'N 03°36'E

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Mein Schicksal heißt Kathena
270 Seiten, 60 Abbildungen,
Delius Klasing Verlag
EUR 14,90
ISBN 978-3-7688-3254-0
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Die letzte Etappe meiner Weltumseglung vor genau 50 Jahren von Kapstadt nach Helgoland. Verfolgen Sie hier diese 131 Tage meiner aufregendsten Reise. Erlebbar machen möchte ich sie mit meinem Logbuch, das ich seither noch für niemanden geöffnet habe.

Flaute zerrt an meinen Nerven. Finde keinen richtigen Schlaf, Magen macht mir wieder zu schaffen. Sehr wenig Verkehr, paar Fischer. – Es wird Zeit, daß ich Land erreiche, merke es mehr und mehr, physische Stärke ist am Ende. All die Schwierigkeiten um Dover sind noch immer nicht richtig in mein Bewußtsein eingedrungen. Hätte doch Plymouth anlaufen sollen, Hunger setzt mir mehr zu als erwartet. Gedanken kreisen manchmal stundenlang nur um schmackhaftes Essen. Zuerst besorge ich mir Brötchen, Butter, Käse, Schinken und natürlich Kuchen, dazu frische Milch. Ich werde es genießen, wie dergleichen niemals zuvor. Muß es bis Sonntag schaffen, meine Geduld ist am Ende. Alles dreht sich in meinem Kopf nur um die Ankunft.


Eintragungen aus den letzten Tagen
»Müde, müde, eine Stunde geschlafen. Dichter Nebel am Morgen. Schiffe! Mein Gott, etwas bange vor der Dover Strait. Böen, Nebel, Regen alles da. 19 Uhr Dover passiert, hurra! Spüre alle Knochen, erstmal Kaffee kochen. – Schon besser. Mitternacht, Junge war das ein Tag. 4 bis 5 Schiffe kommen in einer Linie. Mindestens 120 Stück heute passiert. Das war nicht einfach. Mit den Doppelfocks bin ich nur bedingt manövrierfähig. Solange alle Schiffe annähernd den gleichen Kurs laufen, ließ sich immer noch gerade vorbeikommen.« »Nautil, den Namen werd ich nicht vergessen, um ein paar Meter hätte er mich in den Grund versenkt. Komischer Fischer fährt in der Gegend herum, bis er auf mich zukommt. Leuchte Segel an, da wird er richtig gierig. Hält sich noch eine Stunde in der Nähe auf. Bin erledigt, geschrien habe ich, wird mir erst später bewußt. Stimmbänder schmerzen nämlich. – Mittag, weniger Schiffe, paar Stunden geschlafen. Noch 240 sm bis Helgoland. Werde ich es bis Sonntag schaffen?«



Meine Logbuchabkürzungen
FdW = Fahrt durchs Wasser
K = Kurs
WIND = Windrichtung und -stärke (Beaufort)
BA = Barometer (inch)
WET = Wetter (b-blue sky, c-cloudy, d-drizzling,
m-misty, o-overcast, p-passing showers,



q-squally, r-rain, s-sunny, v-visible)
SEE = Höhe der Seen (nach Beaufort)

S = Segel (G-Groß, F-Fock, GG-Groß+Genua,
D-F-Doppelfock, S-F-Sturmfock)

Mit Br. = Mittagsbreite
Mit Lä. = Mittagslänge







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