Hier bin ich wieder, am 43. Tag unserer Sommerfahrt. Mir Astrid inzwischen an der Ostküste Schwedens. Sehr lang das Schärengebiet bis Västervik, wo wir eine Pause gemacht haben. Fußball Deutschland gegen Schweden stand auf der Liste. Am liebsten im Getümmel einer Kneipe oder Bar, aber es passte nicht. Kein Platz. Eigentlich alle übervoll – leider. Außer in einer Pizzeria mit schlechtem Bildschirm und unappetitlichen Pizzen. Was tun? Man kann sich die Stimmung in der Stadt vorstellen und wir nicht dabei, denn wir waren wirklich neugierig auf das wichtige Spiel. Wir verholten ins Clubhaus des Segelvereins SWWS, wo auch »Kathena nui« vertäut lag. An die 30 Mitglieder, zum Teil in schwedischen Trikots, fanden sich ein, plus wir vier Marion und Jürgen von »Mikosaari«. Der Fernseher wurde angeworfen, die schwedische Hymne im Stehen mitgesungen, sich abgeklatscht und los ging es. Als das 1:0 für Schweden fiel gab es kein Halten mehr – doch das Siegtor zum 2:1 von Toni Kroos in der 96. Minute war der Stimmungskiller. Traurig und auf die Schnelle verließen die Schweden den Club.

Jetzt liegen wir in der einsamen Bucht Batsviken, in die uns Marion und Jürgen von der »Mikosaari« gelotst haben. Seit 12 Tagen sind wir miteinander gesegelt von Ankerplätzen über Figeholm und Västervik. »Mikosaari« ist eine Hallberg Rassy 29 und uns regelmäßig davongesegelt.

Sie brauchten neun Tage von Maasholm, eine Strecke, für die wir einen Monat benötigt haben. Toll, irre gute Zeit. Bei dem vorherrschenden Ostwind eine prima Leistung. Allerdings mit Autopilot und ohne Seekranke an Bord. Marion backt auf See bei Schräglage und Gischt sogar Pfannkuchen und rührt Marmelade in Gläsern ein.

Das nächste Fußballspiel der Deutschen hoffen wir am Mittwoch auf Gotland zu sehen.