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Meldungen von Wilfried Erdmann
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14. Februar 2001, Kym himmelwärts  |  14. Februar 2006


Nordsee-Blicke
288 Seiten, 60 Farbfotos,
39 S/W-Fotos und Karten, broschiert
Delius Klasing Verlag
EUR 12,90
ISBN 978-3-7688-1780-6
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Fünf Jahre ist es her. Mein Treffen während meiner Nonstopfahrt um die Erde mit Sohn Kym an der Südspitze Neuseelands. Überpünktlich erreichte ich die vereinbarte Position, aber kein Sportflugzeug weit und breit zu sehen. Mein Gott, war ich hippelig. Die Frage: Klappt es? Klappt es nicht? bewegte mich sehr. Hatte Kym doch Idee, Zeit, Mühe und vor allem Kosten aufgewendet. Schon deswegen wollte ich unbedingt, dass er mich auf dem Meer findet. Wie es war, können Sie im folgenden Buchauszug lesen.

Ein weiterer Anlass ist heute: Kym Erdmann hat seine Website (www.erdmann-design.de) komplett neu überarbeitet und aktualisiert – und sucht Kunden die Werbung für Ihr Produkt machen möchten. Was er sehr gut macht: Anzeigengestaltung, Buchgestaltung, Fotografie, Webdesign.

184. Tag – Mittwoch, 14. Febr.
Eine grausame Nacht. Rollen in einer fürchterlichen Dünung von Schandeck zu Schandeck. Und wesentlicher: Kommen keine Meile voran, obschon ich all meine Zeit an der Pinne verbringe. Ich stöhne, wie soll das mit dem Treffen werden. Windstärke 1 und Regen. Gut, ich fange zwölf Liter (leicht) und telefoniere (schwierig und viel zu laut) mit Astrid. Gebe mutig Kurs, Position und Speed durch, und dass es heute klappen muss. Sind wir doch nur 100 Meilen von South Trap entfernt.

Klicken Sie auf das Bild, um 14 weitere spektakuläre Luftbilder und eine Karte des Treffens zu sehen.


12 Uhr: Ich bin bereit. Frisch gemacht. Ganz in Gelb und Rot warte ich auf den Flieger. Fernglas und Kamera liegen neben mir im Cockpit. Blickrichtung: Stewart Island. Wind und das ist das Beste: Nord 4 bis 6, sehr gute Sicht. Prächtig, um zu fotografieren.

12.50 Uhr: Wo bleibt er bloß? Das weiche Licht und der Wind beginnen zu schwächeln. Es riecht stark nach Land. Ein Modergeruch, Wald, feuchter Wald. Ich strecke mich, aber ein Flieger ist weder zu hören noch zu sehen.

13.45 Uhr: Kym fliegt ein. Selig winke ich mit beiden Armen. Immer wieder. Denke aber auch, dass er Aufnahmen machen möchte ohne ausgestreckte Arme meinerseits. Er hat Glück, der Wind legt zu, und ich brauche die Hände, um Segel zu bergen und zu reffen. Die einmotorige Maschine fliegt derweil in allen möglichen Kurven um KATHENA. Tief, hoch, weit entfernt, dicht, quer zu Bug und Heck. Durch eine ausgehängte Tür sehe ich meinen Sohn deutlich im Flieger sitzen. Einmal. – Mit Flügelschlagen entfernen sie sich nach 55 Minuten. Ich bleibe zurück mit Kämmen und Keksen aus einem Behälter. Im allerletzten Moment habe ich voraus den Abwurf dieses Behälters gesehen. Ziemlich überrascht. Hat mir nicht gefallen, zwei Halsen zu fahren bei Windstärke 7 und nur einem Reff im Groß.

Es geht mir alles sehr nahe. Treffen mit meinem Sohn auf der anderen Seite der Erdkugel. Was bin ich glücklich, dass das Wetter mitgespielt hat. Es sah in der Früh nie und nimmer nach Besserung aus, nach der Schaukelnacht mit der schlimmsten Rollerei ohne Wind auf der Schelfkante – es geht von 1000 Meter Wassertiefe auf 120.

Minuten nach dem "Luftbesuch" legt der Wind auf Sturmstärke zu und dreht auf – na? Nordwest. Jetzt muss ich durch diese 50 Meilen Winddüse South Tarp – Snares. Snares Islands liegen 105 Meilen westlich.






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