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Die Nordfriesischen Sandinseln, von Astrid Erdmann  |  5. Juli 2005


Segeln mit Wilfried Erdmann
512 Seiten, 31 Farbfotos,
192 S/W-Fotos und Zeichnungen, diverse Faksimiles, Tabellen und Karten; Klappenbroschur
Edition Maritim
EUR 29,90
ISBN 978-3-7688-506-7
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Was wäre Segeln, wenn es nichts weiter als Segeln ist. Wahrscheinlich nur von Interesse für eine Minderheit, und was wäre das Meer ohne Inseln, vermutlich ebenso von geringem Interesse. Das deutsche Inselparadies liegt in Nordfriesland – bei uns "gleich um die Ecke". Meine Anreise dauert gut eine Stunde übers platte Land nach Dagebüll, dann eine Stunde per Fähre nach Föhr, wo ich im Yachthafen endlich am Ziel bin: KATHENA GUNILLA, unsere Jolle, 5,80 Meter, mit Wilfried an Bord. Er hat Platz geschaffen für Luftmatratze, Schlafsack und Kleidung. Für meine persönlichen Sachen hat er großzügig zwei Tuchtaschen, die an der Kajütwand hängen, frei gemacht. Es ist ziemlich eng – aber die Sonne scheint, Wyck ist herrlich mit feinen Stränden und schmucken Häusern, in deren Fenstern oft ein Leuchtturm steht.

Wir essen im "Austernfischer" Schnitzel und Scholle. Trinken im "Glaube, Liebe, Hoffnung" ein Bier und haben viel zu erzählen in Gesellschaft unseres Freundes Arfst. Die erste Nacht aber ist ernüchternd: Ich schlafe im Cockpit. Bei 1,70 Meter Länge muss ich mich auf 1,60 schrumpfen. Dazu kommen die Geräusche: das Fall schlägt, das Wasser plätschert, das Tuch über mir flattert. Verständlich, dass ich als nicht zwangsverpflichtete Mitseglerin morgens kritisch in den Spiegel schaue und jede Rippe spüre.

Klicken Sie auf die Bilder, um diese in groß zu sehen.

Unser erstes Ziel ist Sylt. Da wollen wir hin, purer Sand, Dünen, Fisch... Hörnum, der erste Hafen ist 16 Seemeilen entfernt – ein Klacks. Doch es kommt anders. Ein strammer Nordwestwind, die Pricken stimmen mit der Seekarte nicht überein und "wer den Tidenkalender nicht richtig liest, den bestraft eine Gegenströmung". Folge: Aus den 16 werden bei dem Zick-Zack-Kurs 20 nasse Meilen. Hörnum empfängt uns mit einem prima Liegeplatz am Schwimmsteg und mit Sand im Überfluss unweit vom Hafen. Ganze Buchten haben wir für uns allein, doch die Wassertemperatur – 18 Grad – lädt mich nicht zum Schwimmen ein. Sylt ist auch Westerland, Kampen und nochmals Strand und Dünen.

Amrum liegt nur 12 Seemeilen entfernt. Seglerisch keine Leistung bei Nord um 4. Jedoch die Strömung setzt uns mehr zu als vermutet. Grundberührung, doch bei auflaufendem Wasser kein Problem. "Die Sände an der Odde sind in diesem Jahr besonders flach", aber das erfahren wir erst im Nachhinein.

Amrum ist traumhaft. Ich habe nicht geahnt, dass es so etwas in Deutschland gibt. Sand und Dünen ringsum – bis einen Kilometer breit. Kaum Menschen, die bei Niedrigwasser bis zum Saum wandern. Unser Hafen in Wittdün ist ein Schlickhafen, der Kiel versinkt bei Niedrigwasser. Wir gehen mal wieder essen – diesmal wieder Fisch und Schnitzel. In der "Blauen Maus" trinken wir uns Bettschwere an: mit Bier, obwohl das Lokal 120 Sorten Whiskey im Regal hinter dem Tresen stehen hat.

Nach 12 Tagen und 30 Seemeilen im Logbuch mustere ich ab. Segeln mit einem Kleinboot ist eine herrliche Sache, aber das Leben an Bord für alte Knochen sehr beschwerlich. Es findet alles im Kriechgang statt. Hinzu kommt die häufigste Frage: Wo ist mein Handtuch, wo ist das Messer, wo ist ...?

Doch die drei von mir besuchten Inseln waren Sandinseln vom Feinsten, und Amrum werden wir wohl wiedersehen. Es gibt viele Ferienwohnungen und Hotels.






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