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ANA VARU – Die Südsee ruft   |  30. September 2004


Ein deutscher Segelsommer
240 Seiten, 52 Farbfotos,
19 S/W-Fotos und Karten, broschiert
Delius Klasing Verlag
EUR 12,90
ISBN 978-3-7688-1972-5
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Eigentlich wollte ich Ihnen heute meine "Sommerarbeit" vorstellen – die überarbeitete Neuauflage von "Segeln mit W.E." – aber, hm, aus drucktechnischen Gründen erscheint sie erst zur Hamburger Bootsmesse.

Nein, ANA VARU ist nicht mein neues Boot. Es gehört meinem Freund Burghard Pieske. Vor paar Tagen habe ich den Weltumsegler in Lübeck besucht. Anlass: Sein Boot für ein neues Vorhaben wurde getauft. Eine polynesische Proa. Name: ANA VARU. Er hat Umständliches mit dem Auslegerkanu vor. Zunächst geht es per Schiff im Container nach Tonga. Von den Tonga-Inseln aus plant er dann einen Törn zu den Palau Inseln. Das ist quer durch die westlichen Pazifik. Dieses Stück will der umtriebige Segler gemeinsam mit Dieter Brümmer, auch einem Weltumsegler, absegeln. Warum? Geschichte und Kultur sind die Aufgabe. Und das Segeln mit einer Proa übers Meer, auch wenn nichts Ursprüngliches, wie Holz und Werg, beim Bau verwendet wurde. Das 11,80 Meter lange Boot mit einem Ausleger ist nämlich in Sandwichbauweise gefertigt. Eine aufwendige und teure Angelegenheit. Genaugenommen eine Hightech-Konstruktion mit Mast und Spieren aus Kevlar, Wasserballast zum Trimmen, Schot- und Fallwinschen und so weiter.

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Gerne hätte ich damit einen Schlag auf der Trave gesegelt, aber das Boot war noch nicht segelfertig. Schade. Vielleicht später. Dafür war die Feier super. Im Umfeld von Burghard und Silke sind Presse und besondere Typen nicht weit. Schon die Taufe war originell. Anstelle von Champagner taufte seine Frau die weiße Proa mit Trave-Wasser. Ja, und nicht aus einer Kanne sondern aus einer Riesen-Tritonmuschel goss sie es übern Bug. Zu essen gab’s ein typisches Südseemahl: Reis und Fisch. Nur mit der polynesischen Musik haperte es. Wer Burghard Pieske noch nicht gelesen hat, dem empfehle ich die Bücher: "Shangri La" und "Seewärts". Zudem: Bei ihm kann man sicher sein, dass er sein Honorar seglerisch gut umsetzt – siehe oben.

Da ich beim Bücher empfehlen bin. Das Neueste auf meinem Tisch ist: Uwe Röttgering "Die See gehört mir", 286 Seiten, 22,90 Euro. Eintauchen in eine weite Welt aus Wasser, selten besuchten Inseln, eine schöne Yacht, allerhand skurrile Begegnungen und dafür die passenden Worte finden – das ist das Konzept dieses Buches. Die Umsetzung ist dem relativ jungen Einhandsegler gelungen. Er bringt seine Weltumseglung dem Leser einerseits unterhaltsam, aber auch nüchtern sachlich nahe. Die eindrucksvollen Passagen – Island, Crozet Inseln, Auckland Inseln, Mangareva – haben etwas von der Mischung aus Härte und Liebe. Was mir gefällt sind seine Ansichten zu Behörden und allen Institutionen, die ihn gängeln wollen. Köstlich. Um seinen Kurs um die Erde beneide ich ihn sowieso. Was mir weniger zusagt sind seine Ansichten zu den Tropen. Die pazifische Südsee war bei meinem letzten Besuch 1999 immer noch traumhaft. Ich wünsche U. R. viele verkaufte Exemplare, damit er noch eine Reise machen kann – und darüber in einem Buch berichtet.







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