Kathena GunillaEin deutscher Segelsommer
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Neues aus Neustadt-Glewe  |  9. September 2003 zurück zur Übersicht


Nordsee-Blicke
288 Seiten, 60 Farbfotos,
39 Abbildungen und Karten, broschiert
Delius Klasing Verlag
EUR 12,90
ISBN 3-7688-1780-6
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Neustadt-Glewe am Müritz-Elde-Kanal erreicht. Normalerweise kann man mit richtigen Segelyachten von hier nach New York reisen. Doch in diesem Sommer ist alles anders. Die Elbe hat zu wenig Wasser, derzeit 80 Zentimeter. Schlimmer: Die Sandbarre zwischen Dömitz und Elbe hat nur 60 Zentimeter. Für KATHENA GUNILLA gerade machbar. Mit Ausrüstung hat meine Hansa-Jolle 55 Zentimeter Tiefgang. Deswegen bin ich einer der Wenigen auf der Müritz-Elde-Wasserstrasse, der wohl in die Elbe gelangt. Viele Boote liegen hier in den Marinas und warten – Schleswig-Holsteiner, Hamburger und Bremer. Es sieht nicht gut aus in diesem Herbst. Das Wasser der Elbe steigt nur Millimeterweise.

Es ist der 123. Tag meiner Fahrt. Ernsthaft: Es reicht. Speziell die vielen Kanalfahrten werden monoton. Ähneln sich alle. Weiden. Schilf, Erlen, Stockenten, Frösche, Blesshühner am Wegesrand. Hier und da kann man anlegen, aber Vorsicht: Die Uferböschungen sind oft mit Steinen befestigt. Jetzt liegen noch 45 Kilometer bis zur Elbe vor mir, danach kommt das Stück Lauenburg – Lübeck.


Sehr genossen habe ich die beiden Schweriner Seen. Endlich frei segeln. Zudem hebt der See oder besser die Atmosphäre auf dem See sich enorm ab von den anderen Mecklenburgischen Gewässern. Man begegnet hier 90 Prozent Segelbooten, 9% Motorbooten und 1% Kanus. Segelsport steht sehr im Vordergrund. An dem Wochenende, als ich in Schwerin lag, fanden gleich drei verschiedene Segelregatten statt. Unter anderem eine Holzbootregatta, an der ich unbedingt teilnehmen sollte. Leider abgesagt: KG ist zu schwer, segeltechnisch zu einfach und ich? Na ja. In Hohen Viecheln, einem Dorf ganz im Norden, nennt sich der Verein auch Segelsportverein. Und in der Tat hat der Verein zig aktive Schüler und Jugendliche, die erfolgreich Optimist und Laser segeln. Praktisch hat jeder Verein am See seinen "Meister".

Neustadt-Glewe hat sicher nichts dergleichen, dafür aber einen exzellenten Liegeplatz (Wasserwanderrastplatz) unmittelbar unter einem mächtigen Burgturm aus der Slawenzeit und in Schrittweite ein Schloss, eine Kneipe und Penny. So bequem hatte ich es lange nicht. Einen Großteil solcher Reise, wie ich sie mache mit wenig Stau- und Lebensraum, spielt sich im Lebensmittelladen ab. In Gaststätten. Zugegeben: So spannend das Kochen auf einem Petroleumkocher anfangs war, das hat nachgelassen. Es ist schlichtweg umständlich. Ein weiteres Zeichen, dass das einfache Leben faszinierend für eine bestimmte Zeit ist – und diese bestimmte Zeit ist bei mir rum. Gut drei Wochen habe ich aber noch. Auf der Ostsee wird sich die Moral sicher wieder heben.

Ist schon geschehen: Sitze frisch geduscht, Haar gewaschen, rasiert im Cafe Mahnke. Hier gibt es "Kaffée olé" – hört sich komisch an, wenn die Kellnerin das ausspricht. Neustadt-Glewe!? Die Muck kostet übrigens 1,30 Euro. Morgen treffe ich Erika und Klaus, meinen Bruder, wollen mich in Grabow zum Essen einladen – dann geht’s stracks weiter.







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