Kathena GunillaEin deutscher Segelsommer
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Großer Lychensee im Schatten von Fischer Insel  |  10. August 2003 zurück zur Übersicht


Nordsee-Blicke
288 Seiten, 60 Farbfotos,
39 Abbildungen und Karten, broschiert
Delius Klasing Verlag
EUR 12,90
ISBN 3-7688-1780-6
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Text ist fällig. Ich weiß. Momentan keine Ahnung, wo ich aufgehört habe. Schwedt? Als Stadt hat mir Schwedt gut gefallen. Die Kombination – Altstadt/Neustadt gelungen. Und dann ist mir der Aufenthalt im Verein in bester Erinnerung. Dank der Herren Jonas + Sohn und Helmut Schuster + seiner lieben Frau Christiane. Gab mir noch Proviant aus ihrem Garten mit.

Ab Schwedt wird der Kanal langweilig, schnurgerade geht er ca. 30 Kilometer bis Hohensaaten. Erste Pause machte ich bereits in Stützkow, 12 Kilometer südlich von Schwedt. Stützkow ist daher bemerkenswert: 56 Einwohner haben sich nach der Wende eine neue Kirche gebaut – wie hier üblich eine in Fachwerkbauweise. Und zum anderen ist der 10 Meter lange Anlegesteg am Kanal auch das Zentrum der Dorfjugend. Angeln, ein Bier, eine Zigarette ... Schwimmen.


Um von der Oder in die Havel zu kommen, wählte ich den Finow-Kanal: 12 Schleusen – alt, furchtbar alt. Er ist der älteste Kanal Deutschlands zwischen zwei Stromgebieten. Anfang des 17. Jahrhunderts wurde er erbaut, zerfiel dann völlig, bedingt durch den 30jährigen Krieg. Vor 250 Jahren, genau 1746 wurde er erneut in Dienst gestellt, die derzeitigen Schleusen wurden in den Jahren 1875-77 erneuert. Doch ab 1914 verlor der Kanal zunehmend an Bedeutung, denn der neue, parallel laufende Oder-Havel-Kanal war für weitaus größere Schiffe ausgelegt und mit einem Hebewerk versehen, welches die 36 Meter Unterschied des Wasserniveaus in nur einer Schleusung bewältigte. Soviel zur Technik.

Ich also in den Finow-Kanal, den alten, und schon nach einem Kilometer ist er wild romantisch. Die Schleuse bröckelig und von Hand betrieben. Ich war das einzige Boot und alles kostenfrei. So ging es weiter auf diesem 12 Schleusen/ 27 Kilometer langen Stück. Freundliche, mitteilungsbedürftige Schleusenwärter, was Wunder bei 3-4 Schleusungen täglich. Ich bin 1 bis 3 Booten am Tage begegnet. Wird der Kanal touristisch nicht stärker frequentiert, ist bald mit einer Schließung zu rechnen. Nochmals: Alles ist für Durchfahrende ohne Kosten. Und so eine Übernachtung an einer Schleuseneinfahrt oder Ausfahrt hat Stimmung. Entfernt von den Dörfern und Städten sind diese idyllischen Flecken die totale Einsamkeit samt Stille. Ja. Nur das Rauschen des Wasserüberlaufs hört man, kann man sich in der Fantasie als Wasserfall denken.

Ach, trotzdem habe ich inzwischen die Schönheit Brandenburgs satt. Segeln findet seit Schwedt kaum noch statt, und wenn – ist es mehr ein Dahintreiben. So kommt es, dass ich, wie in der Anfangszeit jeden Windhauch nutzend, aufgegeben habe. Die ganze letzte Woche habe ich nur motort. Bis in den Wentowsee. Dort mangels Wind und bei großer Hitze "parkte" ich am Vereinssteg des Wassersportclubs Zehdenick Ein Paket aus Schleswig-Holstein mit Gartenproviant und frischem Karten- und Buchmaterial für die Weiterfahrt wartete: Müritz, Schwerin, Elbe, Lübeck.

Am Steg unter mindestens 100 Jahre alten Kiefern und Birken nahmen sich Peter Kuschke und Freundin Silvana meiner an. Natürlich durfte ich den See nicht verlassen, ohne mit ihrer Dehler 25 einmal gesegelt zu sein. Es wehte in der Tat für eine Stunde ein Windchen. Der Wentowsee ist auch so ein Stück vergessenes Wasser: selten besucht, flach. Boote mit 1,20 – 1,40 Meter Tiefgang können ihn über die Schleuse Marienthal erreichen. Wer dass Boot dafür hat und sich selbst genügt, der ist hier richtig. Natur und, wie gesagt, wenige Boote kreuzen den Kurs auf dem ein mal zehn Kilometer langen See.

Nachmittags suche ich zur Zeit häufig Sonnenschutz, um KATHENA GUNILLA nicht der Hitze auszusetzen. Im Schatten reicht’s eh schon – 33°-38°.






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