Allein gegen den WindNonstop in 343 Tagen um die Welt
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Erstes Fax von Wilfried über Inmarsat  |  26. August 2000


Alle Meldungen zur Nonstop-Weltumseglung, 15.6.2000 bis 2.3.2003


13. Tag | Position 44° 10' N – 09° 52' W / NW 4 Kurs 210° / 14.00 h
Kap Finisterre liegt 80sm in SSE

"Endlich scheinen die Voraussetzungen für die Faxmaschine gut. Seit Ushant (Ile de Quessant) sehr bewegte/chaotische See. Rollen stetig 20/25 Grad/Seite. Mir geht es gut. Drei ruhige Nächte. Fahre mit Licht von Georg Seifert. Bestens. Schlank wie ein Hering. Esse wenig. Erst 2x Essen gekocht. Heute La Vialla (spezielle italienische Tomatensauce). – Der Tag nach der Abfahrt war abgrundtief. Erst die gräßliche Nacht vor der Weser mit Schiffen etc., dann frischer Südwest und die Küstenwache hat mich aus dem Trennungsgebiet geschickt. Ich war total nieder. Folglich habe ich nördlich von 54' verholt – weit ab aller Routen, um Ruhe zu finden. War gut. 27 Stunden habe ich dort mit reduzierter Segelfläche Kraft gesammelt. Alle 15 Minuten Ausguck + Schlaf. Danach fühlte ich mich besser. Es war fast wie in einer Bucht vor Anker liegen. Dann segelte ich Kreuzkurs "außen herum" Richtung Kanal. Kurz vor Dover erwischte mich noch ein richtiger Südwest-Sturm (3. Reff Groß) – genau zwischen Southfalls und Ramsgate. Das war morgens – nachmittags kreuzte ich dann gegen die Tide die Enge von Dover auf; 6 Stunden = 4 Seemeilen gutgemacht. Vielleicht 16 Wenden. Brachte kein Schiff vom Kurs ab, Dover gegen 23.00 Uhr passiert (5 Fähren gleichzeitig) und kurz danach endlich ein Anlieger. Mann war das eine Freude. Überspannt wie ich war, habe ich trotzdem den Rest der Nacht angeleint im Cockpit verbracht. Glücklicherweise habe ich seemännisch alles richtig gemacht: Reduzierte Fahrt nördlich von 54°, keinem Schiff zu nahe, Dover-Fähren und als Flaute kam, lag ich prächtig zwischen Schiffahrt und Land. Bis Start Point nochmal gegen den Wind und wieder ein paar Stunden "beigedreht"' in der Bucht davor. Glaube guten Mittelweg gefunden zu haben, um sicher und beherrscht Nordsee/Kanal nonstop/allein zu befahren. Zeit habe ich mir genommen. Bei Ushant Sturm. Wieder 3. Reff im Groß, aber raumschots. Klasse. Seitdem viel Rollerei, aber gut vorangekommen."





Liebe Familie Schmidt, Familie Schindler aus der Schweiz, Astrid und Jörn Barke, Jan Lüdtke, Eva Hansen, H. J. Scharnewski, Kea Leemhuis (8 Jahre) und alle anderen.

Ich bedanke mich für die zahlreichen Grüße und vor allem die Kommen-Sie-gesund-wieder-Wünsche. Meinen Mann können diese Grüße nicht erreichen, aber ich bin sicher, er spürt und weiß von Ihrer Unterstützung.

Lassen Sie mich kurz erklären, was er diesmal an Ausrüstung zur Kommunikation auf Drängen mitgenommen hat. Es handelt sich um ein Satellitentelefon und -fax (Inmarsat M). Dieses wird halb im Cockpit (Antenne), halb in der Kajüte (Telefon und Fax) aufgebaut und ist bereit zum Senden oder Anrufen. So leicht ist es jedoch nicht. Bei Seegang oder wie schon gehabt auch bei Flautenrollerei ist es äußerst schwierig, die Satelliten "einzufangen", um einen guten Betriebspegel zu erreichen. So muß es also an Bord passen, bevor wir etwas hören oder lesen. Mein Sohn Kym steht bereit, Texte so schnell wie möglich ins Netz zu stellen. Feste Termine lassen sich nicht realisieren.

Eine ordentliche Portion Geduld ist somit gefragt, erst recht wenn`s demnächst stürmisch wird.

Grüße Astrid Erdmann






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